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Le Corbusiers Proportionssystem Modulor.

Der Modulor (frz. Moduler für dt. Proportionsschema) ist ein vom Architekten und Maler Le Corbusier (1887–1965) in den Jahren 1942 bis 1955 entwickeltes Proportions-System und stellt den Versuch dar, der Architektur eine am Maß des Menschen orientierte mathematische Ordnung zu geben.

Sein Problem führt von der “exakten” Messung zurück zu Gesetzen für die Teilung von Flächen und Räumen nach “harmonischen”, und seiner Überzeugung nach dem Menschenmaß entnommenen Gesichtspunkten. Seine Proportionsfigur wurde bekannt unter dem Namen “Modulor” und diente dem Architekten zur Findung von Maßen am Bau, die er im Einklang mit dem menschlichen Maß sah. Le Corbusier verknüpft in seinem Modulor das menschliche Maß mit geometrischen Harmonievorstellungen die aus der harmonischen Teilung, dem Goldenen Schnitt entstehen. (Quelle: Uli Schuster)

 

 

Eine Zusammenfassung zu Leben und Werk Le Corbusiers gibt es hier.

Betrachtet man allerdings die Diskrepanzen zwischen Idee und Verwirklichung, ist der  Modulor wie die meisten Versuche, alles auf einen Nenner zu bringen, doch vor allem ein Werkzeug von Le Corbusier für Le Corbusier.

Vitruv und Da Vinci

 

“Den Körper des Menschen hat die Natur so geformt, daß das Gesicht vom Kinn bis zum oberen Ende der Stirn und dem unteren Rand des Haarschopfes 1/10 beträgt, die Handfläche von der Handwurzel bis zur Spitze des Mittelfingers ebensoviel, der Kopf vom Kinn bis zum höchsten Punkt des Scheitels 1/8….. Vom unteren Teil des Kinns aber bis zu den Nasenlöchern ist der dritte Teil der Länge des Gesichts selbst, ebensoviel die Nase von den Nasenlöchern bis zur Mitte der Linie der Augenbrauen. Von dieser Linie bis zum Haaransatz wird die Stirn gebildet, ebenfalls 1/3 ….”
Vitruvs System wurde von Proportionstheoretikern der Renaissance übernommen, so z.B. von Leonardo da Vinci. Sein “Homo ad Circulum” ist eine Illustration der Vitruvschen Proportionslehre. Er übernimmt auch die Aussage Vitruvs, daß der Nabel der “Mittelpunkt” des Körpers sei.

Leonardo illustrierte eine der bedeutendsten Proportionslehren der Renaissance,”De Divina Proportione”, des Mathematikers Luca Pacioli. Auch Dürer stützt sich in seinen “Vier Bücher von menschlicher Proportion” auf Vitruv, dessen Schema er weitgehend übernimmt und verfeinert. Alle diese Proportionssysteme gehen aus vom Körper des Menschen als Maßeinheit und drücken seine Teile aus als Quotienten dieses Ganzen.

(Quelle: Uli Schuster)